Riskante Nebenjobs

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Bei vielen Menschen offenbaren sich tiefe Löcher in der Haushaltskasse. Da liegt es nahe, sich zusätzliche Geldquellen zu erschließen. In Deutschland sind daher viele Leute auf der Suche nach einem lukrativen Nebenjob. Sucht man mit den einschlägigen Suchmaschinen, bekommt man schnell sehr viele Treffer. Dabei sind viele Angebote, die mit relativ wenig oder sogar gar keinem Aufwand hohe Einnahmen versprechen. Doch hier ist äußerste Vorsicht geboten! Angebote, die zu gut sind um wahr zu sein, sind in der Regel auch einfach nicht wahr. Ehe man sich versieht, verliert man Geld, wo man doch eigentlich welches verdienen wollte. Im Folgenden werden einige Fallstricke bei der riskanten Suche nach einem geeigneten Nebenjob ins Visier genommen.

Der Klassiker: Kugelschreiber montieren in Heimarbeit

Riskante-NebenjobsAuf den ersten Blick klingt das Angebot ganz vernünftig: Es werden Leute gesucht, die zu Hause leichte Arbeit verrichten. Dazu sollen meistens vorgefertigte Teile zusammengeschraubt werden. Der Menschheit ältestes Angebot sind da die berühmten Kugelschreiber. Die Kugelschreiber werden in ihren Einzelteilen angeliefert und sollen dann zusammengeschraubt werden. Für jeden fertigen Kugelschreiber gibt es einen kleinen Betrag ausgezahlt. Das hört sich sehr schön einfach an. Gemütlich am Abend vor dem Fernseher noch ein paar Stifte geschraubt und schon klingelt es in der Kasse. Solch ein Angebot erscheint auch auf den ersten Blick plausibel, wird doch eine scheinbar sinnvolle Arbeit erledigt, die auch bezahlt werden muss. Irgendjemand muss ja die Kugelschreiber montieren. Und ähnliche Angebote gibt es mit vielen anderem Krimskrams und Kleinteilen, die in Heimarbeit bearbeitet werden sollen. So ein Angebot kann durchaus ernst gemeint sein, doch gesundes Mistrauen ist notwendig. Ist es nicht viel plausibler, dass solche Arbeiten auch von Maschinen erledigt werden können? Übersteigt der versprochene Preis für die Montage eventuell den Wert des Gegenstandes – vor allem, weil die Teile und Endprodukte ja auch noch hin und her transportiert werden müssen? Auf keinen Fall sollte man auf dieses Modell der Heimarbeit eingehen, wenn man für Werkzeuge und Werkstücke ein Pfand hinterlegen soll. Hier ist die Gefahr zu groß, dass die vermeintlichen Geschäftspartner mit dem Pfand verschwinden und man mit unbrauchbaren Materialien sitzen gelassen wird.

Verdiene einfach Geld mit Deinem Aussehen

Das Leben als Model stellen sich viele Menschen äußerst aufregend und besonders lukrativ vor. Spätestens aus Heidi Klums Sendung „Germanys next Topmodel“ wissen wir aber, dass es nicht immer einfach ist, als Model zu arbeiten und noch schwerer ist, überhaupt als Model angestellt oder gebucht zu werden. Dafür bedarf es natürlich einer seriösen Agentur, aber allein bei einer solchen unter Vertrag genommen zu werden, stellt für den Durchschnittsbürger ein fast unüberwindliches Hindernis dar. Umso geschmeichelter mag der eine oder andere sein, wenn sich solch eine Agentur meldet, um von ihrer Seite her ein Casting oder gar gleich einen Modelvertrag vorzuschlagen. Natürlich kann man auch Glück haben und von einer echten Agentur entdeckt werden, häufig ist es aber leider anders. Statt eines Nebenverdienstes bleibt das vermeintliche Model häufig auf Unkosten sitzen. So fordern betrügerische Agenturen für die verschiedensten Dinge Geld von ihren Models: So kann die Voraussetzung für ein – natürlich kostenpflichtiges – professionelles Fotoshooting sein, dass man bestimmte Schminkutensilien erwirbt oder an einem Training teilnimmt. Hat man alle Hürden genommen und wird als Model von so einer Agentur vertreten, stellen sich natürlich keine Auftritte oder Buchungen ein, so dass man Geld in eine nicht existierende Karriere gesteckt hat und bleibt auf den Unkosten sitzen.

Der Paketdienst: Ein Angebot, das man nicht ablehnen kann

Ein neuerer Trick, arbeitswillige Neben- und selbst Vollzeitjobber über den Tisch zu ziehen, ist das Angebot, als Paketmanager erstaunlich viel Geld zu Hause zu verdienen. Dabei werden Pakete zu einem nach Hause geliefert, die man bearbeiten soll, um sie danach weiterzuleiten. Die Arbeit selbst ist leicht zu erledigen: Auspacken, den Inhalt dokumentieren, Rechnungen und Begleitschreiben aussortieren, neu verpacken und an eine vorgegebene Anschrift schicken. Dafür bekommt man natürlich Geld. Entweder pro bearbeitetem Paket oder auch ein Stundenlohn mit einem regulär wirkenden Arbeitsvertrag. Doch auch hier ist äußerste Vorsicht geboten und man sollte sich fragen, warum solch eine Arbeit in Heimarbeit stattfindet. Große Logistikzentren könnten so einen Service wahrscheinlich schneller und effizienter anbieten. Es besteht die Gefahr, sich hier zum Komplizen von Betrügern zu machen. Mit den Paketen kann Diebesgut verschickt werden und der vermeintliche Paketdienst besteht nur, um Spuren zu verwischen. Oder es handelt sich um unbezahlte Ware großer Versandhäuser, die nach Weiterleitung spurlos verschwinden soll. Manchmal wird in den Paketen auch gleich Bargeld im Rahmen einer Geldwäsche verschickt. In allen Fällen kommen auf den getäuschten Arbeitnehmer Forderungen nach Schadensersatz zu. Ist er das einzig ermittelbare Glied in der Kette, trägt er eventuell sogar die strafrechtlichen Konsequenzen. Statt Geld zu verdienen, muss man nun auf einmal teuer bezahlen!
Fazit: Wie eingangs erwähnt: Dinge die zu gut sind, um wahr zu sein, sind meistens auch einfach gelogen. Natürlich kann man auf der Suche nach einem Nebenverdienst großes Glück haben, viel Geld verdienen und seinen alten Job an den Nagel hängen. Meistens ist aber der Nebenverdienst eben nur ein kleines Zubrot, das niemanden reich macht. Alle Angebote sind deswegen grundsätzlich kritisch und skeptisch zu prüfen: Gibt es den Auftraggeber überhaupt, kennt man jemanden, der schon mal für diesen gearbeitet hat? Ist der versprochene Verdienst für die Arbeit tatsächlich angemessen? Ist die Arbeit wirklich legal? Alle diese Fragen sollte man eindeutig mit „ja“ beantworten können, bevor man einen Nebenjob in Erwägung zieht.

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