Reinhold Würth: Größenwahn und Gratiskuchen – Milliardenkonzern

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Reinhold Würth schreibt Geschichte mit seiner außergewöhnlichen Lebensreise. Er hat geschafft, wovon viele träumen. Mitten in Deutschland verwirklicht er den amerikanischen Traum und gelangt dadurch nicht nur zu einem Haufen Geld, sondern auch zu Anerkennung und Neid. Nach dem plötzlichen Tod seines Vaters übernimmt Reinhold Würth im Alter von 19 Jahren die Schraubengroßhandlung und baut damit ein ganzes Imperium auf. Mit 10.000 Mark und der Trauer über den Verlust des Vaters erschafft er das Unmögliche. Man möchte meinen, er wollte mit aller Kraft das Werk seines Vaters vollenden und ihn unendlich stolz machen.

Auf seinem Weg ist er der 7. reichste Deutsche geworden, hat zahlreiche Ehrungen erhalten, die größte private Kunstsammlung in Europa erstellt und unterhält zusätzlich Hotels und Spitzenrestaurants. Neben seinen Erfolgen hat er auch einige Schicksalsschläge zu verzeichnen. Der größte Schock war erst die Behinderung und dann die Entführung seines Sohnes. Wer so reich ist, genießt nicht nur privilegierte Vorteile, sondern hat auch mit vielen Neidern zu kämpfen. Lesen Sie im folgenden Artikel detailliert, wer Reinhold Würth ist, wie er sein Imperium aufgebaut hat und welche Tipps er für ein erfolgreiches Leben bereithält. Eine ungewöhnliche Lebensgeschichte, die beeindruckt, bewegt und zum Nachahmen animiert. Reinhold Würth ist nicht nur ein Vorbild, sondern auch ein herausragender Lebenskünstler.

Inhalt

Wer ist Reinhold Würth?

Reinhold Würth wurde am 20. April 1935 in Öhringen, dem fränkisch geprägten Nordosten Baden-Württembergs geboren. 10 Jahre nach seiner Geburt gründen die Eltern Alma und Adolf Würth im hohenlohischen Künzelsau eine Schraubengroßhandlung für das Schreiner- und Metallhandwerk. Der Lebenslauf von Reinhold Würth beginnt wie bei jedem anderen Kind. Er besucht die Schule und entdeckt die Liebe zur Kunst im zusätzlichen Musikunterricht. 1949 beschließt sein Vater, ihn von der Schule abzumelden. Mit dem 14. Lebensjahr verließ er somit die Oberrealschule und fing im Großhandelsbetrieb des Vaters als Lehrling und zweiter Mitarbeiter an.

In ganzen 5 Jahren wird Reinhold Würth in allen Bereichen des Unternehmens ausgebildet, bis sein Vater 1945 verstirbt. Nur zwei Jahre später, mit der Erreichung der Volljährigkeit, übernimmt er die Geschäftsführung. Dass Reinhold Würth sein Handwerk gut erlernt hat, zeigt sich in den folgenden Jahrzehnten, denn er führt das regionale Handwerksunternehmen zu einem weltweit agierenden Unternehmen. Mit diesem Erfolg ging Reinhold Würth Schritt für Schritt dazu über, Schraubenproduzenten aufzukaufen. Zu diesem Zeitpunkt wurde ihm schnell klar, dass der deutsche Markt durch die Existenz vieler kleiner Unternehmen geprägt ist, und er entschloss sich seinen Handel auf das Ausland auszuweiten.

Dem zur Folge gründete er 1962 in Niederlande seine erste ausländische Verkaufsgesellschaft. Der Handel im Ausland verlief so gut, dass er bis zum Jahre 2013 in 79 weiteren Ländern über 400 Gesellschaften aufbaute. Das Geschäftsjahr 2014 generierte einen Umsatz von über 10,13 Mrd. Euro. Hier wird ersichtlich, was für ein gewaltiges Imperium Reinhold Würth fast aus dem Nichts erschaffen hat. Die Frage, wer Reinhold Würth ist, kann man mit der einfachen Bezeichnung „Wirtschaftswunder“ beantworten. Er kommt von ganz unten und hat es mit seinem Geschick, seinem Talent und dem richtigen Riecher ganz nach oben geschafft.

Respekt vor dem Erfolg

Den Respekt für seinen Erfolg hat sich Reinhold Würth mehr als verdient. Aus einem Unternehmen mit zwei Mitarbeitern hat er einen Milliardenkonzern errichtet. Noch heute erzählt er sehr stolz, dass sein Vater ihm zu diesem Erfolg verholfen hat. Adolf Würth hatte sich entschieden, seinen Sohn nach 8 Pflichtschuljahren, gegen den Rat der Mutter, aus der Schule zu nehmen. Ihre Vorstellung war eine solide Ausbildung, die bei der mittleren Reife beginnt, sich über das Abitur erstreckt und mit der Ausbildung als Schulmeister endet.

Reinhold Würth betont ausdrücklich, wie froh er noch heute über die Entscheidung seines Vaters ist, und sein Erfolg gibt ihm recht. Durch die kluge Entscheidung seines Vaters konnte Reinhold Würth noch ganze 2 Jahre mit seinem Vater zusammenarbeiten und war dadurch nach dessen Tod mehr als gut gerüstet, um die kleine Schraubengroßhandlung weiterführen. Dank seiner guten Ausbildung wuchs das Unternehmen von einem Startkapital von 10.000 Mark und 2 Mitarbeitern auf ca. 10 Milliarden Euro Umsatz pro Jahr und mehr als 70.000 Mitarbeiter.

Sein Vermögen gem. Quelle Forbes Magazin wird derzeit mit 12,4 Milliarden USD angegeben.

Ein Werdegang, wie ihn sich die Mutter gewünscht hat, fühlt sich in Gedanken für den milliardenschweren Unternehmer nicht gut an. Der noch heute tätige Reinhold Würth wäre bereits seit 15 Jahren pensionierter Lehrer und hätte so sein ganzes Verkaufstalent und seinen anhaltenden Tatendrang vergeudet. Reinhold Würth hatte einen Vater, der ihn sehr gut kannte und wusste, was das Richtige für ihn ist. Trotz seines immensen Erfolges ist Reinhold Würth ein sehr bodenständiger Mensch geblieben, dem auch das Gelingen der Anderen am Herzen liegt. Der nachkommenden Generation empfiehlt er besonders die Dankbarkeit.

Um seinen eigenen Erfolg zu würdigen, darf man niemanden aus der Vergangenheit vergessen oder missachten. Jeder, der uns begegnet ist, war eine Stufe zu unserem Erfolg. Ebenfalls rät Reinhold Würth, der Freude und Begeisterung zu folgen. Wer stets mit Leichtigkeit und spielerischen Spaß Erfolge sammelt, hat das Glück auf seiner Seite. Erstaunlicherweise hat Reinhold Würth auch das Lebensgesetz „Panta Rhei – alles fließt“ verstanden und umgesetzt. Rückblickend auf seine Enttäuschungen und Misserfolge ist er sicher, dass alles genau so eintreffen musste, wie es war. Wenn man sich dem Fluss des Lebens hingibt und die Dinge ganz natürlich geschehen lässt, dann führen sie uns nicht nur zu Wohlstand und Fülle, sondern auch zu innerem Frieden, einem guten Herzen und einer gütigen Seele. Die Erfolgsgeschichte von Reinhold Würth ist wirklich beeindruckend.

Die Entführung von Markus Würth

Markus Würth ist der Sohn von Reinhold Würth und lebt zum Zeitpunkt der Entführung in einer betreuten Wohngemeinschaft in Osthessen. Am 15. Juni 2015 wird der Sohn des Unternehmers beim Mittagessen vermisst. Noch ist nicht ganz klar, wo sich Markus Würth befindet. Als er nach intensiver Suche nicht aufgefunden wird, steht das Ergebnis unmissverständlich fest. Markus Würth wurde gekidnappt.

Die ganze Gemeinschaft und die Unternehmerfamilie erleiden einen Schock und werden in Angst und Schrecken versetzt. Wer hat Markus Würth entführt? Die Antwort lässt nicht lange auf sich warten, denn es wurde ein Lösegeld in Höhe von 3 Millionen Euro von den Entführern eingefordert. Es ist eindeutig, dass sich hier jemand eine Scheibe von dem Erfolg des Milliarden schweren Unternehmers abschneiden wollte.

Schon am Folgetag kann Familie Würth wieder aufatmen, denn Markus wird in einem Waldstück, an einem Baum gekettet gefunden. Die geografischen Daten hat die Polizei von den Entführern selbst erhalten. Zur Freude aller Beteiligten wurde Markus Würth neben einer Unterkühlung völlig unverletzt von den Geiselnehmern freigelassen. Eine Lösegeldübergabe hatte nicht stattgefunden. Reinhold Würth und seine Frau haben auf den Vorfall, mit der Änderung des Wohnortes von Markus Würth reagiert.

Sein Erfolgsrezept

Es ist wirklich eine beachtliche Leistung, aus einem Zwei-Mann-Betrieb einen Handelsriesen zu machen. Wie kann man in 80 Lebensjahren so eine Erfolgsgeschichte schreiben?

Der erste Anhaltspunkt könnte der Vertrieb des Unternehmens sein. Reinhold Würth nennt diesen Teil seiner Firma liebevoll „Das Herzstück“. Noch vor wenigen Jahren hat er die ganze Welt bereist und seine Kundenbesuche durchgeführt. Er schwört auf den persönlichen und engen Kundenkontakt. Als Verkaufstalent kribbelt es in seinen Händen, wenn er die Gelegenheit bekommt, mit den Kunden zu sprechen. Das Verhandlungsgeschick scheint ihm in die Wiege gelegt worden zu sein und so ist das Verkaufen der Mittelpunkt seines Lebens.

Der zweite Anhaltspunkt für den Erfolg ist die Eigenmarke Würth. Die Besonderheit dabei ist, dass nur 3 Prozent selbst produziert werden und der Rest durch Fremdfirmen erbracht wird.

Bei der weiteren Befragung von Reinhold Würth erhalten wir den 3. Anhaltspunkt. Hier wird deutlich, dass Reinhold Würth einen außerordentlichen Unternehmersinn besitzt. So achtet er peinlich genau darauf, dass seine Mitarbeiter keine wertvolle Arbeitszeit vergeuden.

Sein Beispiel: Wenn ein Verkäufer seines Unternehmens innerhalb seiner Verkäuferzeit tankt, dann verschwendet er 10 Minuten, die er aktiv verkaufen und Umsatz machen könnte. 10 Minuten sind 2 Prozent der Verkaufszeit, und wenn man das auf 25.000 Mitarbeiter hochrechnet, dann zahlt man 500 Mitarbeiter nur dafür, dass sie das Auto betanken. Mit dieser Rechnung hat er sicher recht und so kann man keine gut laufende Firma aufbauen.

Den 4. Anhaltspunkt liefert die Art des Vertriebes. Das Unternehmen Würth ist so aufgebaut, dass der Verkäufer dem Kunden immer alle Materialien zur Verfügung stellt, die er benötigt. Hier hat der Kunde den Vorteil, dass er sich einen Lageristen sparen kann. Beim laufenden Vertrieb führt der Verkäufer zusätzliche Hilfsmittel, wie einen Akkuschrauber mit, den der Verkäufer zusätzlich anbietet. Hier wird erkennbar, dass Reinhold Würth auf der Basis des Direktvertriebes arbeitet. Der Umsatz wird also nicht allein nur durch Schrauben generiert, sondern ebenfalls durch zusätzlich angebotene Produkte.

Das Leben von Reinhold Würth und seiner Familie

Carmen Würth ist seit 1956 die Frau an der Seite von Reinhold Würth. Zusammen mit ihr hat er sich ein wunderschönes privates und erfolgreiches unternehmerisches Leben aufgebaut. Das Unternehmerduo hat drei gemeinsame Kinder. Bettina Würth, die Mitglied des fünfköpfigen Unternehmensbeirats ist, Markus Würth und Marion Würth. Seit 1974 leben die Eheleute Würth im Schloss Hermesberg bei Niedernhall. Einen zusätzlichen Wohnsitz haben die Würths in Salzburg. Die Reinhold Würth Yacht kam im Jahre 2009 und erfreut sich jetzt an einem intensiven Gebrauch, weil Reinhold Würth 2015 seinen Pilotenschein aus gesundheitlichen Gründen abgeben musste.

Das Familienglück komplementieren die Enkelkinder. Reinhold und auch Marion Würth sind sehr starke Menschen, die einige Hürden im Leben gemeistert haben. Der frühe Verlust des Vaters auf Reinholds Seite und auch die Verluste auf Carmens Seite haben die beiden nicht nur zusammengeschweißt, sondern auch den Kämpfer in ihnen wachgerufen. Gemeinsam waren und sind sie in der Lage, jedes Hindernis zu überwinden. Beide sind zutiefst dankbar für das Leben, das sie führen dürfen.

Fazit

Um etwas im Leben zu erreichen, muss man sich trauen, etwas zu riskieren. Der Vater von Reinhold Würth hat es vorgemacht, indem er seinen Sohn vorzeitig aus der Schule nahm. Denn was wirklich zählt im Leben, lernt man, wenn man den Sprung in das Leben wagt.

Gute Stützpfeiler dabei sind Dankbarkeit, Bescheidenheit und die Liebe zum eigenen Tun. Reinhold Würth zeigt ganz deutlich, wo der eigene Weg hinführen kann, wenn man mit Leidenschaft und Begeisterung seiner Arbeit nachgeht und sein ganzes Wirken zur eigenen Berufung werden lässt.

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