Motorradfahren ist für viele ein Gefühl von Freiheit und fast schon eine Sucht. Allerdings fährt die Gefahr quasi permanent auf dem Sozius mit. Wir geben Dir wertvolle Tipps, wie Du Dich auf Deinem Motorrad möglichst sicher im Straßenverkehr bewegst.
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Schutzkleidung
Steige nie ohne Schutzkleidung auf Dein Motorrad! Selbst bei schönstem Sonnenschein und warmem Wetter solltest Du auf keinen Fall auf die Sicherheit verzichten, die Dir die passende Schutzkleidung bietet. Hierzu zählen eine lange Bikerhose sowie eine Bikerjacke (entweder aus Leder oder anderen Materialien wie Gore-Tex), Motorradstiefel, ein Nierengurt und natürlich der Helm. Alles sollte gut passen. Achte beim Kauf der Schutzkleidung aber nicht nur auf einen guten Sitz und eine tolle Optik, sondern auch auf deren Funktionalität wie Polsterungen und Verstärkungen. Lasse Dich bei einem Fachhändler wie Louis beraten und spare nicht an der falschen Stelle. Denn Schutzkleidung kann bei einem Unfall Leben retten – im Extremfall Deines!
Instandsetzung
Neben der Fahrweise ist auch der technische Zustand der Maschine maßgeblich für die Sicherheit während der Fahrt. Lagere das Motorrad auf jeden Fall im Winter fachgerecht ein, um mögliche Schäden zu verhindern. Zuvor reparierst Du im Idealfall eventuell vorhandene Mängel oder Beschädigungen, die im Laufe der vergangenen Motorrad-Saison entstanden sind.
Bevor es dann das erste Mal wieder auf zwei Rädern auf die Straße geht, checke das Motorrad gründlich durch – entweder selbst (wenn Du die entsprechenden Kenntnisse und Qualifikationen hast) oder von einem Fachmann. Besonders wichtig sind hierbei die Reifen und die Bremsen. Die Reifen müssen auf jeden Fall noch genug Profil bieten und dürfen keine Beschädigungen aufweisen, da dies lebensgefährlich sein kann. Auch der Luftdruck muss stimmen. Gleiches gilt natürlich auch für die Bremsen, die einwandfrei funktionieren sollten. Prüfe daher unbedingt deren Funktionalität sowie den Zustand der Bremsanlage. Beschädigungen oder abgenutzte Teile sollten sofort repariert bzw. ausgetauscht werden.
Auch alle anderen wichtigen Bauteile wie Licht, Blinker und Hupe sollten auf jeden Fall zum Start der Saison sowie auch währenddessen immer mal wieder überprüft werden. Gehe beim technischen Zustand keinerlei Kompromisse ein. Fahre nur mit einem technisch einwandfreien Motorrad umher. Schließlich musst Du Dich auf die Technik Deines Zweirades verlassen und sicher sein, dass alles einwandfrei funktioniert, wenn Du es benötigst.
Während des Fahrens
Wenn Du Dich nach der Winterpause das erste Mal wieder auf das Motorrad schwingst, gehe es auch jeden Fall langsam an. Fahre Dich erst einmal warm – vor allem dann, wenn Du nur selten mit dem Bike unterwegs bist. Übe mit Konzentration und freudiger Erwartung die Bewegungs- und Bedienungsabläufe noch einmal in Ruhe ein. Zudem muss auch der Reifen erst einmal auf Temperatur gebracht werden, damit er seinen Grip aufbauen kann. Fährst Du gleich mit Vollgas vom Hof, kann der Schutzengel leider in vielen Fällen nicht schnell genug fliegen.
Als Teilnehmer im Straßenverkehr solltest Du immer wachsam und bei der Sache sein. Aber gerade beim Motorradfahren kann Ablenkung tödlich sein. Denn Fehler werden in der Regel nicht verziehen. Sorge zudem für eine entspannte Sitzhaltung, in der Du das Zweirad immer unter voller Kontrolle hast. Eine verkrampfte Sitzhaltung führt nicht nur dazu, dass die Fahrt ungemütlich wird, sondern kann auch die Fahrzeugbeherrschung gefährden.
Wenn es regnet
Motorradfahren macht vor allem bei Sonnenschein und schönstem Wetter Spaß. Allerdings kann es auch mal passieren, dass Du bei Regen unterwegs bist. Ursache kann entweder ein überraschender Regenschauer oder ein aufziehendes Gewitter an einem eigentlich sonnigen Tag sein. Oder Du musst dringend irgendwo hinfahren und hast gerade keinen anderen fahrbaren Untersatz zur Hand.
Wie dem auch sei, eines ist bei Regen immer angesagt: äußerste Vorsicht und eine angepasste Geschwindigkeit. Gerade Motorradfahrer auf zwei Reifen haben bei nasser Straße besonders mit einem geringen Grip-Niveau zu kämpfen. Ist die Straße feucht, kommen vor allem in Kurven die Reifen schnell ins Rutschen. Die Folge ist, dass Du Dich mit dem Bike in der Regel auf die Nase legst. Je geringer dann Deine Geschwindigkeit ist, desto geringer ist auch das Risiko für schwere Verletzungen oder tödliche Unfälle.
Aber auch größere Pfützen oder ganze Wasserlachen auf der Straße sind ein großes Risiko. Entweder bremsen die Reifen beim Hineinfahren ihre Geschwindigkeit deutlich ab, was Dich aus dem Sattel hauen kann. Oder sie schwimmen auf, was zu Aquaplaning führt. Das ist in einem PKW bereits unangenehm. Auf dem Bock sitzend führt dies aber in der Regel zum Umfall, da das Motorrad dann meist nicht mehr in der Spur zu halten ist und z. B. ins Schlingern geraten kann. Daher solltest Du bei nasser Witterung immer damit rechnen, dass Deine Reifen ins Rutschen geraten und den Bodenkontakt verlieren können. Um dies zu vermeiden, passe die Geschwindigkeit vor allem in Kurven an.
Ganz wichtig ist natürlich auch, dass Du das Licht an Deinem Bike einschaltest. Dies sollte eigentlich nicht extra erwähnt werden müssen, da Motorradfahrer für eine bessere Sichtbarkeit immer mit eingeschaltetem Licht fahren sollten. Bei Regen gilt dies aber besonders. Auch eine Leuchtweste über der Bikerbekleidung kann Deine Sichtbarkeit deutlich steigern. Davon profitierst Du nicht nur bei Regen, sondern immer. Aber gerade bei Niederschlag ist die Sicht durch nasse und beschlagene Scheiben sowie den herunterprasselnden Regen, Gischt und Co besonders schlecht. Dann werden Motorräder noch leichter übersehen als bei gutem Wetter.
Autofahrer
Oft sind eine zu schnelle und leichtsinnige Fahrweise von Bikern die Ursache für Unfälle mit Motorradbeteiligung. Nicht selten sind aber auch die Autofahrer Schuld – gerade im Frühling, wenn die Motorradfahrer wieder vermehrt auf die Straßen kommen, aber von den Autofahrern aufgrund der winterlichen Abstinenz noch nicht wirklich wieder auf dem Radar sind. Häufig kommt es z. B. vor, dass Autofahrer beim Abbiegen Motorräder übersehen und ihnen die Vorfahrt nehmen. Dann ist der Crash meist vorprogrammiert.
Sei daher auf jeden Fall als Motorradfahrer immer aufmerksam. Rechne mit Fehlern und der Dummheit anderer (Auto-)Fahrer. Sei immer auf der Hut und bereit, im Notfall eine Gefahrenbremsung oder einen Ausweichhaken auszuführen, wenn Du an eine Straßenkreuzung kommst, an der andere Autos abbiegen wollen – auch wenn Du Vorfahrt hast und im Recht bist. Bei einem gegebenenfalls tödlichen Unfall, bei denen meist der Motorradfahrer das Opfer ist, hilft es Dir im Nachhinein auch nicht mehr weiter, dass Du eigentlich im Recht bist…
Aber auch eine leichtsinnige Fahrweise kann Motorradfahrer in Gefahr bringen. Wie oft sieht man sie z. B. auf Autobahnen rechts überholen oder in einem Stau zwischen Autos hindurchschlängeln. Dies mag gerade bei dichtem Verkehr verlockend sein, ist aber auch immer ein hohes Risiko. Denn Autofahrer rechnen in der Regel nicht mit Motorrädern – vor allem dann nicht, wenn diese gegen die Verkehrsregeln verstoßen. Daher kannst Du als Biker auch selbst viel dazu beitragen, Gefahrensituationen zu vermeiden und den Nahkontakt mit Autos zu umgehen. Denn den verlieren die Motorräder und ihre Fahrer in aller Regel…
Fazit
Leider liest man in der Presse vor allem an den ersten schönen Sonnentagen des Jahres und damit zum Beginn der Motorradsaison von vielen tödlichen Unfällen. In der Regel zieht der beteiligte Motorradfahrer hierbei den Kürzeren und ist das Opfer. Damit Dir dies nicht passiert, solltest Du unbedingt unsere Tipps für eine sichere Fahrt befolgen. Sie machen das Motorradfahren so sicher wie möglich!