… und weshalb das Millionenangebot für Gina Wild zum nächsten Pornodreh schon recht verlockend ist.
„Ich, Gina Wild:
von meiner Schmuddel-Vergangenheit zur Botschafterin für Deutsche Knochenmarkspende“ – Michaela Schaffrath
Michaela Schaffrath war nur eine kurze Zeit in der Sexfilmbranche als Gina Wild tätig. Doch als Pornodarstellerin erlangte sie Berühmtheit. Wir berichten wie sie ihre wirkliche Berufung fand und sich daraus eine Karriere der 48jährigen Eschweilerin wurde. Wie sieht ihr Leben heute als Theater-Schauspielerin und Synchronsprecherin aus? Und warum ist sie als engagierte Botschafterin der Deutschen Knochenmarkspende unterwegs.
Inhalt
Wer steckt hinter Gina Wild?
Die Geschichte von Michaela Schaffrath
Michaela Schaffrath, deren Mädchenname Jänke lautet, wurde 1970 bei Aachen in Nordrhein-Westfalen geboren. Nach dem Realschulabschluss absolvierte sie eine Ausbildung zur Krankenschwester in Stolberg, einem Nachbarort. Sie zog mit ihrem Mann nach Frankfurt am Main, die deutsche Finanzstadt schlechthin. Ihre sexuellen Neigungen lebte sie mit ihm bereits in jungen Jahren aus und besuchte mit ihm Swingerclubs. Nebenbei arbeitete sie auf Erotikmessen als Hostess. Sie hatte als Kind oft das Gefühl, hässlich zu sein. Dies war, nach eigenen Angaben, in ihrer Seele „eingebrannt wie eine Narbe“ und „die Verzweiflung, eine Ausgestoßene zu sein“, was ihr ein „tiefes Gefühl der Einsamkeit“ verschaffte. Mit ihrem Aussehen war sie auch als junge Frau nicht zufrieden, so dass sich sich einer radikalen Diät unterzog und zu einer Brustvergrößerung entschied. Ihre Körbchengröße betrug nun 80E und sie formte ihren Körper zu einer Traumfigur von 93-62-88. Gina Wild war entstanden.
1997 auf der Erotikmesse Venus erfolgte ihr Einstieg in die Porno-Filmszene. Der heute 54jährige Rocco Siffredi, auch der „Italian Stallion“ genannt, entdeckte sie. Der erste Schritt in die Porno-Brache war somit gelegt und sie kam in Kontakt mit dem Porno-Filmproduzenten Hans Moser brachte. Jedoch verlief der Einstieg nicht ideal und schnell kam es zu geschäftlichen Problemen und Differenzen, so dass die Zusammenarbeit nach kurzer Zeit endete. Michaela Schaffrath und ihr Mann Axel erlitten dabei auch einen großen finanziellen Einbruch in ihrem Leben. Es sollte aber nicht das Ende ihrer Karriere bedeuten, ganz im Gegenteil. Wie heißt es so schön, „wenn sich eine Türe schließt, öffnet sich eine andere.“ Mit der deutschen Produktionsfirma Videorama hatte Gina Wild Glück und durch „Happy Weekend“, ein Sexkontakt-Magazin, stellte sich ihr Erfolg ein. Harry S. Morgan, Porno-Filmproduzent, machte sie zu einem Pornostar.
Erste Erfolge als Gina Wild
Die Produktionen mit Gina Wild wurden zu einem triumphalen Erfolg, so dass sie 1999 als „Beste Newcomerin“ ausgezeichnet wurde. Im folgenden Jahr erhielt sie den Venus Award als „Beste Darstellerin“. Bereits im Dezember 2000 zog sich die dralle Blondine Gina Wild nach nur drei Jahren und acht Pornofilmen aus dem Erotik-Business zurück. Jedoch waren und sind die Porno-Filme, in denen sie mitwirkte, sehr beliebt und gefragt. Aus diesem Grund wurden immer wieder zahlreiche Filme neu zusammen geschnitten und veröffentlicht.
Pornos mit Gina Wild wurden bis 2017 etwa 800.000 mal verkauft – somit zählt sie zu einem echten Kassenschlager. Mit diesen Verkaufszahlen ist sie nach wie vor in Deutschland unerreicht. Seit ihrem erotischen Karriereende ist sie immer wieder in kleineren Rollen als Schauspielerin zu sehen. Als Nebendarstellerin wirkte sie an der Seite von Uwe Ochsenknecht, Dieter Pfaff und Ingo Naujoks in „Der tote Taucher im Wald“ mit. Ebenso war sie in einigen Fernsehserien zu sehen wie beispielsweise „Edel & Starck“, „Die Wache“, „Wolffs Revier“ und „Im Namen des Gesetzes“. Außerdem nahm sie an verschiedenen Fernsehauftritten teil, wie RTL-Promiboxen, Ich bin ein Star – holt mich hier raus und Wer wird Millionär?
„Ich will, das man mich lieb hat“
Seit 2010 arbeitet sie als Theater-Schauspielerin. Die Presse titelte: „Michaela Schaffrath verzaubert die Münchner Schickeria“ (Focus Online, 19.07.2012) als sie an der Kleinen Komödie im Bayerischen Hof unter anderem neben Hans-Jürgen Bäumler in „Zärtliche Machos“ eine Hauptrolle spielte. Ein Jahr später wollte Michaela Schaffrath mit ihrer Porno-Vergangenheit nichts mehr zu tun haben und distanzierte sich stark von der Branche und auch von ihrem Image als Gina Wild. In der ZDF-Talk-Show von Markus Lanz sagte sie: „Ich wäre mit meinem heutigen Wissen damals nicht in die Pornobranche gegangen.“ Auch wenn ihre Sex-Filme immer noch gekauft und geschaut werden, hat Michaela Schaffrath daran keinen Vorteil, denn sie hat keinerlei Vermarktungsrechte und Einnahmen daran.
Doch die 1,60 Meter große Schauspielerin ist auch nicht nachtragend, sondern rechnet höchstens mit sich selbst ab. Sie gibt zu, dass sie „eine begeisterte Exhibitionistin“ sei: „Ich hielt ein ganz besonderes Geschenk in der Hand, meinen ersten Porno-Schwanz… ein Traum war für mich greifbar geworden; das junge Mädchen, das einst keiner haben wollte, war im Porno-Land angekommen, ich fühlte mich begehrt, endlich, endlich begehrt…“ Als Gina Wild genoss sie es in vollen Zügen ein Porno-Star zu sein. Inzwischen hat sie jedoch ganz andere Intensionen in ihrem Leben.
Sie engagiert sich als Schirmherrin der „Deutschen Selbsthilfe angeborener Immundefekte“, ist Botschafterin der „Deutschen Knochenmarkspenderdatei“und kämpft seit vielen Jahren aktiv mit Mitstreitern gegen Brustkrebs. Nach der Trennung ihres Mannes, lernte Michaela Schaffrath 2009 den PR-Berater Michael Wanhoff kennen und lieben. Doch dieses Liebesglück hält nicht lange, bereits vier Jahre später wurde die Trennung bekannt gegeben. Nach zwei gescheiterten Ehen ist sie mit dem Hamburger Fotografen Carlos Anthonyo zusammen.
Wie vermögend ist Michaela Schaffrath?
Das geschätzte Vermögen des Ex-Pornostars liegt bei 300.000 Euro. Von den Einnahmen als Pornodarstellerin Gina Wild ist ihr wohl nicht soviel übrig geblieben. Doch sieht so aus als ginge es Michaela Schaffrath gut. Sie lehnte ein Angebot in Höhe von einer Million Euro vor einigen Jahren ab. Für diese stolze Summe hätte sie nochmals als Gina Wild in einem Porno alle nur denkbaren unanständigen Sachen mit ihren Partnern treiben sollen. Doch Michaela Schaffrath zeigte wahre Größe und widerstand den Versuchungen nach viel Geld. Und das obwohl sie 2008 in einem Interview gestand, dass sie eigentlich pleite sei. Statt einen Porno zu drehen, ging sie lieber in das „Dschungel Camp“ und wurde sogar bei „Ich bin ein Star – holt mich hier raus“ Zweite. Für ihre Zeit im australischen Camp soll ihr RTL 90.000 Euro bezahlt haben. Wie hoch ihre Schulden genau waren, kam nie an die Öffentlichkeit.
Auch wenn Michaela Schaffrath unter den deutschen Schauspielern meist nur kleinere Fernsehauftritte oder auch Theaterrollen bekommt, so wird sie inzwischen doch ernst genommen. Pro Drehtag verdient sie zirka 1.600 Euro. Damit kann sie voller Stolz sagen, dass es sich gelohnt hat die Porno-Szene und Gina Wild zu verlassen und eine neue Karriere zu starten.
Fazit
„Ich weiß nicht genau, ob Gott wollte, dass ich Pornostar und Gina Wild werde, ich glaube schon. Ich glaube auch, er wollte, dass ich damit wieder aufhöre… Er hat sich alles so für mich ausgedacht. und ich glaube, dass ich nicht zu viel verlange, wenn ich diesen Wunsch allen anderen voran stelle: Ich will, dass man mich lieb hat.“ Und damit können wir Michaela Schaffrath, die heute zwischen Hamburg und Mallorca pendelt, nur zustimmen, denn letztendlich wollen wir das alle: geliebt werden.